Kakao Mischa: Was treibt mich an und wann höre ich auf?
Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein über Eibelstadt bei Würzburg. -7°C lassen die Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt erstarren und innehalten. Für mich und meine Kakao-Fee Anka ist klar, dass das kein Wetter ist, um Kakao zu packen. Wir versenden noch die eiligen Valentinstagsbestellungen und machen uns auf nach draußen. Atmen, frei sein, mit spazierenden Rentnern plaudern und Dinge einfach gut sein lassen. Ein hawaiianisches Mantra klingt mir in den Ohren. Nicht selten passiert es, dass ich 7 Tage am Stück in der Kakaomanufaktur stehe, tue und erledige. Spätestens nach dem siebten Tag, so habe ich festgestellt, fange ich an zu vergessen. Mich selbst, meine Vision und die Beweggründe, für das was ich tue. Ich sehe vor lauter To-Do Listen und E-Mailbergen kein Licht mehr und keinen Grund. Das ist dann auch der Moment, wenn mir mein Körper signalisiert, dass es reicht. Wenn meine Knochen schwer werden und mein Herz sich dumpf anfühlt. Als wäre es weit weg. Dabei habe ich doch alles "richtig" gemacht!

 

 

Mich mit schönen Menschen (meinen KundInnen) umgeben, die richtigen Dinge (alles rund um Kakao) getan und jeden Tag Yoga gemacht, meditiert und vielleicht sogar kalt geduscht! Und doch ist sie da, die Leere. Diese Leere, die mich Bescheidenheit lehrt, indem sie mir zeigt, dass das Leben kein Wettlauf ist. Dass es in erster Linie nicht darum geht, mehr zu sein, mehr zu tun und mehr zu leisten. Immer wieder darf ich lernen, dass das Ziel meiner hierigen Existenz ist, mich selbst in meiner Natur, meiner Wahrheit und meiner Einzigartigkeit zu erfahren. Mich als Mensch, mich als inneres Kind, mich als Unternehmer, mich als Liebender, mich als Spielender, mich als Fühlender, mich als Spülender. All diesen Facetten Raum zu geben, im Vertrauen, dass die Welt mich so nimmt, wie ich bin. Mein Sein willkommen ist. Ich mich genau damit zeigen darf und TROTZDEM all das erreiche, wonach ich strebe.

 

Wie sonst könnte ich der Welt einen bleibenden Eindruck verpassen, wenn nicht mit meiner innersten Wahrheit, mit meinem Wesenskern, meiner Essenz. Und die passt nicht auf eine To Do Liste. Sie liegt hinter ihr. Sie untermauert mein Tun, so lange, wie ich mich selbst, meinen Körper und meine Grenzen respektiere. Tue ich das nicht, so werde ich prompt daran erinnert. Manchmal ganz sanft und manchmal durch eine universelle Backpfeife, die sich gewaschen hat.

 

Nach 7 Tagen Hustle gibt es mindestens einen, wenn nicht zwei oder drei Tage Urlaub. Einen Mini-Ruhestand, in dem alles erlaubt ist und nichts mit Kakao zu tun haben braucht. Eine Zeit, in der mein Handy den ganzen Tag im "Nicht Stören" Modus bleibt und ich jeden Anruf, der doch noch irgendwie durchkommt, einfach wegdrücke. Einfach Weg! Das Finanzamt kann warten - Papier ist geduldig, hat mir der Mann von der Lebensmittelüberwachung gesagt. Und Mama wird das verstehen, das weiß ich. <3 Nur in diesem Raum findet mich meine Essenz wieder, nur in dieser Losgelöstheit finde ich zurück zu meiner Vision einer Welt, die frei ist und leicht, so wie ich an diesem Tag. Und es kostet mich immer wieder Mut... Was wenn das der "entscheidende Anruf" war? Was, wenn KundIn XY ihren Kakao ganz ganz dringend braucht für diese ganz besondere Vollmondzeremonie? DANN kann ich leider auch nicht helfen. DANN heißt es in diesem Fall: Nein zu Dir ist Ja zu Mir. Und das ist radikal. Radikal ehrlich, radikal mutig und radikal wichtig. Das ist für mich der Inbegriff von Abgrenzung. Davon, meine eigenen, selbst gewählten Grenzen zu wahren und zu respektieren. Englisch: Boundaries.

Und je öfter ich für meine Grenzen einstehe, desto öfter werde ich belohnt. Desto weniger Fordert die Welt von mir. Denn nur, wenn wir unsere Grenzen nicht klar setzen, fühlen wir uns bedrängt, überfordert und unwohl. Dann vergessen wir. Dann haben wir schlechte Karten und sind soo beschäftigt. Heute entscheide ich mich dafür, loszulassen. Einfach anzunehmen, was gerade zu tun ist und dabei entspannt zu sein. Diese Zeilen zu schreiben und zu wissen, dass es dann genug ist, wenn es sich für mich richtig anfühlt. Und es kann jederzeit so weit sein. Vielleicht ja jetzt? Oder jetzt? Ja, ich merke es ist soweit. Mein Tag nimmt seinen Lauf, noch 3 Punkte auf der To Do Liste und das war's. Heute Abend ich treffe mich mit meiner Visionsschwester Eva Lara auf einen Plausch. Vielleicht gibt es Kakao. Hoffentlich gibt's Snacks. Ich liebe mein Leben. Ich liebe Dich. Danke, dass Du mich hörst.

verfasst von Mischa Levit
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